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Ein Brief an meinem Freund und Künstler Wladimir Schelechow
 
Du hast mich um Antwort gebeten was ich in „Oskar“ sehe, du sollst sie haben, meine ganz persönliche Interpretation.
 
Ich sehe den roten Faden von Geburt, Leben und Tod durch das gesamte Werk laufen.
Bild eins ist für mich die Geburt, Bild zwölf der Tod und zehn Bildtafeln stellen das pralle Leben dar.
 
In der Dreieranordnung finde ich die Religion, in Vater, Sohn und Heiligengeist. Die zehn Bildtafeln sind für mich die zehn Gebote, ein Leitfaden für unser gesellschaftliches Zusammenleben, der langsam in Vergessenheit gerät. Der Lebenskreislauf ist abgeschlossen doch benötigt er den Wiederbeginn die vierte Ebene. Das ist meine Antwort auf den spirituellen Oskar, der fragend, hoffend, nachdenklich lauscht dieser Welt und schmerzhaft feststellt, dass die spirituellen Töne immer leiser werden. So wird der Mensch aus Körper – Geist und Seele  getrennt aus seiner Ganzheit.
 
Oskar Nummer eins die Geburt, wissend blickend, erzählt mir von Archetyp  Mensch, in  uns allen angelegt der Trieb der Arterhaltung. Rudolf Malkunus beschreibt es in seinem Werk „der grausame Kampf um das  Dasein in der Evolution“ mit den drei F – Fressen – Feindabwehr – Fortpflanzung.
 
Doch die Ordnung der ‚Religion und des Archetyps Mensch, wäre ohne seinen Zeitablauf in der Natur unvollständig. So erblicke ich in Oskar die siebenjährigen Entwicklungsstufen des Menschen. Die ersten drei Bilder vom Kind zum Jugendlichen, hin zum Erwachsenen was ich als Frühlingsphase betrachte. Der Sommer des Menschen reicht bis in die Vierzig, von da an beginnt der Herbst des Lebens, erfahrungsbunt geht es mit der zehnten Bildtafel in den Winter über. Der zehnte Oskar ließ mir keine Ruhe, er grinst verschmitzt und trägt den Schalk im Nacken. Ja, ja der goldene Oktober mit seinen gefüllten Weinwässern, ich schreibe nur „in Vino Veritas.“
 
Was sagt mir der Kopfstand dieses  „Clowns“ mit seinen dicken roten Schleifen. Sie sind für mich die Dualität, mit der Oskar, mit der die Menschen zu kämpfen haben. Seine Zweiheit die C.G. Jung als Schattentheorie beschreibt, der Bewusstheit und Unterbewusstheit des Menschen. Es ist der Kampf zwischen Chaos und Ordnung, Gott und Teufel, Liebe und Hass, untrennbar in uns und in der Ordnung Oskars wie er vor mir hängt. Es ist der ewige Kreislauf, die roten Schleifen, die uns die Suche nach der Mitte zeigen.
 
Mein lieber Freund, für mich ist Oskar, die Ordnung von Geburt – Leben – Tod in der Religion, in der Natur und in der Psychologie.
 
Doch ich begreife... Oskar musste in zwölf Einzelbilder dargestellt werden, denn die Jahreszeiten wandeln sich. Das Leben sollte für uns diese Ordnung haben, doch es schreibt uns oft andere Zeilen in unsere Planung und der Clown musste sein, denn hinter welcher Maske verstecke ich mich mein Freund, verstecken wir uns alle? Bei Dir bin ich immer am rätseln, da Dein Werk bildlich Deinen Ausspruch wiedergibt, der da lautet:
 
Das Leben ist nur eine Illusion
 
Dein Freund Shea
©2003
 
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Brief an Oskar
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Oskar – the humane order
 
 > in psychology <
> in religion <
> in nature <
 
The artist Wladimir Schelechow has shown the order of human life in his works „Oskar in his mirror“ of lives´ by employing figures of Greek myothology.
 
a. C.G. Jungs psychology: The artist admires Jungs wisdom on the subject of persona, the
human mask – that is why Oskar in his clowns costume plays the game human society
expects of him. Everyone has to stand in the place given to him – it would be strange for the
shoe-maker to be apoet as well. He would be different from other people, not very reliable.
These demands of decency, of good manners, increase the need, the motivation to wear a
mask.
The conscience (awareness)
Oskar-heads upwards
 
Oskar-heads downwards:
Let us call them ´my shadow and I´. Inferiority and even evil are a part of me, give me
Character and body.
They are my shadow... to recognize it, is my apprenticeship; tolive with my anima is my
Master-piece, something not many people suceed in.
Schelechow has done it. The relation to red bands – red chosen to represent pulsating life.
Oskar corresponds to this, with his whole ego, with eyes and thoughts; his gesture cannot be
different.
 
b. Religion. Trinity.
Father – son and Holy Ghost
Faith – Love - Hope
Body – Spirit – and Soul
Oskar from 1 to nine
 
But without decay no new beginning, and thus fourth level, death.
 
As up so down.
 
c. in nature, Oskar is spring, summer, autumn and winter.
 
Transferred to man, this means: for each portrait, there are seven years of development, so
Oskar nr.  9= 63 = 9.
Oskar nr 10=  1shows a relaxed, clowny smile, this smile of the wise men who have
Realized that the number 70 – 7 equals hapiness. In relation to the first frosty nights, this
Is the time of harvesting the first ice-wine. (in vino veritas); then nature die, and there is a
New beginning.
 
Intentionally, the artist has present Oskar in 12 single paintings, since this order is a master-
Piece in human life.
 
7: the number of the heavenly spheres
the sounds of an octave
to create the world
Symbol of completion – perfection.
 
Translation
Heinz Bartowsky
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Oskar – the humane order